Das Team aus Bonn entwickelt die Infrastruktur für die Datenverwaltung im LEPMON-Projekt. Dazu gehören: Datenbanken, Dateispeicher, Computer-Schnittstellen und Nutzeroberflächen im Internet. Das Team stellt die Forschungs- und Datenverwaltung in gesamten Projekt LEPMON und bindet die Modelle der Künstlichen Intelligenz ein. Außerdem stellt das Team ein Annotations-Werkzeug online bereit, mit dem ExpertInnen Falter bestimmen, die mit den Kamera-Lichtfallen aufgenommen werden. Dieses wurde in Jena im Rahmen des AMMOD-Projektes entwickelt und wird vom Informatik-Team für die Bedürfnisse von LEPMON angepasst.
Das Projekt LEPMON ist auf die erfolgreiche Mitarbeit von Citizen Scientists bei dem Herausschneiden der Objekte in den Bildern und bei deren Erkennung angewiesen. Mit Zooniverse werden wir eine Citizen Science Plattform mit weltweiter Reichweite anzubinden, auf der der Bilderstrom aus den Kamera-Lichtfallen annotiert werden kann. Dies ist relevant für diejenigen Bilder, die nicht von den Insekten Experten und Expertinnen des LEPMON Projektes bearbeitet wurden. Die Reichweite ist in Zooniverse größer, gleichzeitig ist jedoch die Motivation, an einem regionalen deutschen Projekt mit zu arbeiten, geringer. Deshalb nutzen wir beides: das LEPMON-eigene Experten- und Expertinnen-Netzwerk mit regionaler Anbindung über Naturschutzverbände und Universitäten und das weltweite Zooniverse-Netzwerk.
Die in dem Projekt gewonnenen Daten geben das Vorkommen von Nachtfaltern in Raum und Zeit wieder. Deswegen werden die bestimmten Individuen als Beobachtungsdaten auf dem Portal der GBIF (Link) Netzwerk- und Dateninfrastruktur und dem Lebendigen Atlas Deutschlands vonNFDI4Biodiversity öffentlich zugänglich gemacht.
Das Bonner Team baut auf den praktischen Erfahrungen des GFBio-Projektes, und des Projektes German Barcode of Life auf. LEPMON wird von den hier entwickelten Datenspeicher- und -austauschkonzepten profitieren.
Das Bonner Team setzt ein Online Werkzeug um, das den Benutzer erlaubt, einfach und mit wenigen Klicks die Insekten in den Bildern aus der Lichtkamerafalle zu markieren und zu bestimmen. Gefolgt wird den Richtlinien für den Umgang mit Daten, Unterstützung bei der Datenanalyse und Auswertung, Bewahrung und Veröffentlichung (von Daten und Verfahren) in Zusammenarbeit mit dem FDM-Netzwerk NFDI4Biodiversity.
Alle produzierten Datensätze werden nach den FAIR-Kriterien gespeichert und zugänglich gemacht, wobei auf die im Rahmen der German Federation for Biological Data (GFBio Team 2021) entwickelten und definierten Strukturen zurückgegriffen wird. Insbesondere stützt sich die Datenverwaltung auf das bereits bestehende Tool für Sammlungsdaten, Diversity Workbench, das mehrere standardisierte Module zur Verwaltung von Taxonomien, Fundort-Informationen, etc. anwendet. Mit diesem System wird die geeignete Umgebung für die Speicherung umfangreicher Daten aus dem LEPMON Monitoring-Projekt bereitgestellt, welches sich bereits für die Sammlungsdaten am LIB, und für die Verwaltung und Archivierung von Beobachtungsdaten bewährt hat (vgl. z.B. „Harmonised freshwater fish occurrence and abundance data for 12 federal states in Germany”).